Angermünde und Lichtenrade nutzen Fortunas Schwächen

Nordkurier 01.11.2016, Text und Foto: Stefan Thoms

In der Ostsee-Spree-Liga gab es für Neubrandenburgs Handballer aus ihrer Sicht unnötige Niederlagen.

Angermünde. Vermeidbar, enttäuschend – die Trainer der beiden Handball-Ostsee-Spree-Ligisten vom SV Fortuna ’50 Neubrandenburg nutzten nach den Auswärtsniederlagen ähnliche Vokabeln. Die Frauen verloren in Angermünde mit 23:25 (10:10), die Männer mussten sich in Lichtenrade mit 25:26 (12:11) geschlagen geben. 

Erneut viel improvisieren musste Männer-Trainer Ralf Böhme. Fünf Spieler fehlten in Berlin verletzt und die sonstigen Leistungsträger Marcus Deutsch und Christian Schwerin erwischten einen rabenschwarzen Tag. 

„Besonders vermisst haben wir unsere Abwehr-Mittelblocker Fynn Tippelt und Moritz Hauschildt sowie Spielmacher Felix Klepp. Außerdem haben wir 20 technische Fehler gemacht“, so Böhme. 

Für die Deckung wurde Torben Ehlers reaktiviert, der sich zuletzt in Oranienburg fit gehalten hat und auch am Sonnabend beim Heimspiel gegen Tegel aushelfen wird. Ehlers sorgte für die ersten Ballgewinne. Fortuna ging schnell in Führung und war vor allem im Tempogegenstoß über Tom Gutjahr und den überragenden Stefan Stolt erfolgreich. Der Kreisläufer hatte am Ende eine lupenreine Wurfquote und traf zehnmal bei zehn Versuchen. „Über meine persönliche Leistung freue ich mich. Der Spielverlauf und das Ergebnis sind aber sehr unbefriedigend. Vor allem in Hälfte eins haben wir viel zu oft den Ball verloren. Kämpferisch gehen alle ans Limit. Aber den Ausfall so vieler Stammkräfte können wir noch nicht kompensieren“, so Stolt. Die Neubrandenburger taten sich wie so häufig schwer im Positionsangriff und hatten große Probleme mit der offensiven Berliner Abwehr. Aus der 5:2-Führung wurde ein 7:12-Rückstand – eine Hypothek, die trotz einer guten Phase zu Beginn der zweiten Halbzeit letztlich zu schwer wog für die Fortunen. 

Ähnlich lief es beim Auswärtsspiel der Neubrandenburger Frauen in Angermünde. Nach der frühen Fortuna-Führung (ebenfalls 5:2) gab das Team von Trainer Andre Schumacher die Partie in einer schwachen Phase zu Beginn der zweiten Halbzeit aus der Hand. Angermünde gelang ein 6:1-Lauf, dieser entschied letztlich das Spiel. „Wir hatten eine Angriffseffektivität von 40 Prozent, das ist zu harmlos. Die zweite total unnötige Niederlage dieser Saison, das ist sehr enttäuschend“, so Schumacher. 

Fortuna-Frauen: Bauch – Deinert (1), Forbrich (9/4), Gierke, Hein, Kadow, Neffgen, Osterland (1), Petznick (2), Sewina (4), Steffen (4), Sudbrock (1), Wirth (1) 

Fortuna-Männer: Hoefs – Bornkessel, Deutsch, Ehlers, Gutjahr (7), Kühle (2), Landmesser (1), Rütz (1), Schwerin, Stolt (10), Wenske (4), Ziesler