Mehr Top-Spiel geht einfach nicht!

Nordkurier, 28.02.2020

Spannende Angelegenheit: Die Handballer von Spitzenreiter SV Fortuna 50 Neubrandenburg haben am Samstag-Abend den punktgleichen Tabellenzweiten Ribnitzer HV zu Gast.

Zerplatzt in diesem Spiel für eines der beiden Handball-Teams der Traum von der Meisterschaft? Erster gegen Zweiter, SV Fortuna 50 Neubrandenburg gegen Ribnitzer HV, Abwehrstärke gegen Angriffswucht – im Top-Spiel der MV-Liga am Samstag (19 Uhr) in der Viertorestädter Webasto-Arena gibt es keinen Favoriten.

„Wir wollen gewinnen, somit einen unserer Konkurrenten im Kampf um den Landestitel distanzieren und am Ende Meister werden“, sagt Fortuna-Flügelspieler Jan Kühle. Beide Mannschaften weisen eine nahezu identische Bilanz auf. Elf Siege, zwei Unentschieden und drei Niederlagen – selbst das Torverhältnis ist fast gleich, allerdings hat Ribnitz deutlich mehr Treffer erzielt, Fortuna dafür viel weniger Gegentore kassiert. Die Niederlagen zuletzt – Ribnitz in Warnemünde, Neubrandenburg in Wismar – haben das Titelrennen noch einmal deutlich spannender gemacht.

„Alle vier Top-Teams haben unerwartet Punkte liegen lassen. Wir haben durch unser schlechtes Spiel in Wismar einen der Kontrahenten wieder ins Spiel gebracht, Doberan mischt auch noch mit. Es könnte bis zum letzten Spieltag eng bleiben“, so Kühle.

Der 23-Jährige spielt mittlerweile seine sechste Männer-Saison. Nachdem er zuvor meist auf dem rechten Flügel eingesetzt wurde, agiert er nun als Linksaußen. „In der Jugend war ich auf beiden Seiten zugange. Mit 17 habe ich dann erstmals bei den Männern trainiert, bin in den Punktspielen aber kaum zum Einsatz gekommen. Ich konnte mir viel bei den Älteren abgucken, mich an die Härte gewöhnen und Erfahrungen sammeln. Letztlich wurde ich dadurch optimal auf den Männer-Handball vorbereitet“, meint Kühle, der aktuell ein duales Studium im Pflegemanagement an der Neubrandenburger Hochschule absolviert.

Dazu gehört auch eine Ausbildung zum Altenpfleger – ein anstrengender Alltag. Kühle: „Da ist man abends beim Training manchmal schon etwas müde und vom Kopf her nicht mehr ganz so schnell. Aber so geht es mittlerweile allen Spielern. Keiner ist mehr im Sportgymnasium, alle sind berufstätig. Das heißt, weniger Training, oft mit weniger Leuten, dazu noch das große Verletzungspech – das wirkt sich natürlich auch auf die Spiele aus.“
Fortunas Co-Trainer Stefan Köpke teilte mit, dass es „kadermäßig vor dem Spitzenspiel nicht so rosig aussieht“. Neben den Langzeitverletzten Felix Klepp und Michal Rogalski wird Kreisläufer Stefan Stolt fehlen – Zahn-Operation. Und Ole Hauschildt machen derzeit Leistenprobleme zu schaffen. „Ole konnte nicht voll trainieren“, so Köpke.