Fortunen „fliegen“ zum klaren Sieg

Nordkurier, 09.12.2019

Die Reise ins benachbarte Stavenhagen hat sich gelohnt. Die Handballerinnen aus Neubrandenburg zeigten eine sehenswerte Leistung.

Irrer Tempo-Handball, eine torhütende Torjägerin und glücksselige Zuschauer – die Damen des SV Fortuna Neubrandenburg haben bei ihrem „Auswärtsspiel-Heimspiel“ in Stavenhagen für einen kurzweiligen Abend gesorgt. Am Ende feierten die Schützlinge von Trainer Torsten Feickert einen völlig verdienten 36:25- (16:14)-Sieg gegen den MTV Altlandsberg.

Feickert war nach dem Schlusspfiff in der Zwei-felderhalle aber nicht komplett einverstanden mit dem Auftritt seiner Damen. „Mit dem Ergebnis sind wir natürlich zufrieden, aber der Weg dorthin war doch sehr holprig“, sagte er. Feickert störten vor allem die 14 Gegentreffer im ersten Durchgang: „Die sind zwar auch unserer offenen Deckung geschuldet, aber waren mir trotzdem zu viel.“

Bis zur 20. Minute sahen die gut 250 Zuschauer eine ausgeglichene Partie mit jeder Menge Tempo. Dann gingen die Gäste durch die auffällige Viktoria Varkonyi das erste Mal in Führung (11:10), die der MTV wenig später auf 12:10 ausbaute. Und sogar ein Drei-Tore-Vorsprung für die Brandenburgerinnen war möglich. Feickert reagierte in der kritischen Phase, in der die Fortunen in der Abwehr nicht den richtigen Zugriff bekamen, nahm eine Auszeit und brachte seine Reihen wieder in Ordnung.

Folge: Zur Halbzeit lagen die Neubrandenburgerinnen dank der Treffer der erneut überragenden Madlen Kloska und Lara Bergstein mit 16:14 vorn. „Diese Phase war nicht einfach, aber davon lassen wir uns nicht mehr aus Ruhe bringen“, sagt der Trainer.

Nach dem Seitenwechsel sorgte der Aufsteiger schnell für klare Verhältnisse und lag nach 36 Minuten bereits mit fünf Treffern vorn (21:16). Das Spiel der Altlandsbergerinnen zerfiel mehr und mehr in seine Einzelteile, mit zunehmender Dauer erlahmte die Gegenwehr. Dem irren Tempo der Fortunen konnten die MTV-Damen nicht mehr folgen. „Wir waren dann klar überlegen, konditionell und spielerisch“, sagte Torsten Feickert. Seine Damen hatten in der Folgezeit jede Menge Spaß auf der Platte. Für beste Stimmung auf den Zuschauerrängen sorgte dabei Torhüterin Laura Fierow, die gleich zwei Tore aus der Entfernung erzielte. „Ich bin sehr froh, dass ich wieder die Chance hatte, Tore zuwerfen. Es ist aber immer ein echtes Zittern, ob der Ball auch reingeht, freue mich dann riesig, wenn es klappt“, sagte sie. Die Fortunen-Torfrau sprach von einem am Ende auch in der Höhe verdienten Sieg: „Die zwei Heimpunkte waren superwichtig nach den letzten schweren Spielen.“

Trainer Torsten Feickert zollte indes dem Stavenhagener SV ein dickes Lob. Weil die Neubrandenburger ihre heimische Webasto-Arena wegen einer Veranstaltung nicht nutzen konnten, mussten sie in die Reuterstadt ausweichen. „Das war eine super Sache und hat viel Spaß gemacht. Und so hatten wir auch mal die Chance, uns im Umland präsentieren zu können.“

Fortuna mit: Freitag, Fierow (2 Tore), Kaage, Kloska (10), Bergstein (4), Gutzat (3), Polzin (2), Naussed (4), Babatz (1), Nehls (1), Schultz (2), Reimer (3), Ludewig (4), Adler