Viel Rückhalt für neuen Fortuna-Chef

Nordkurier 27.09.2016 von Stefan Thoms, Foto: T. Beigang

Neubrandenburgs Fortuna-Handballer haben einen Präsidenten gewählt. Der 40-jährige Michael Schröder schwingt jetzt das Zepter in dem 530 Mitglieder starken Verein. Der frisch gebackene Chef stand deshalb Stefan Thoms Rede und Antwort.

Wie sind Sie selbst zum Handball gekommen?
Ich habe mit elf Jahren bei der ASG Trollenhagen in Neubrandenburg mit dem Handballspielen angefangen. Mit 14 bin ich dann an die Sportschule nach Frankfurt/Oder, also zum ASK. Übrigens Rückraum Mitte ist so meine Position.

Sind Sie heute noch aktiv?
Ja, bei den Fortuna-Senioren in der Bezirksliga.

 

Sie sind Inhaber einer Werbeagentur, Geschäftsstellenleiter der Neubrandenburger Werbegemeinschaft Innenstadt, selbst noch Handballer. Jetzt auch im Amt als Vereinspräsident. Ist das zeitlich alles überhaupt zu schaffen?
Es ist natürlich eine große Herausforderung, aber auch eine sehr reizvolle Aufgabe. In den vergangenen Jahren ist beim Verein viel Positives passiert und ich will mithelfen, Fortuna weiter voranzubringen. Wir haben ein sehr engagiertes und eingespieltes Team, auch im Vorstand. Jeder hat sein Spezialgebiet und ich werde versuchen, bei den großen Fragen zum Wohl des Vereins die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Als frisch gebackener Präsident - was sind da die ersten Amtshandlungen?
Ich führe viele Gespräche mit Trainern und Spielern, um herauszufinden, wie die Stimmung in den Mannschaften ist. Ich bin selbst in der Sportschule gewesen und habe viele Jahre den Sport betrieben – deshalb kann ich ihren Leistungsanspruch gut nachvollziehen. Ich werde auch den Kontakt mit den Sponsoren suchen. Der Verein hat für den Präsidenten-posten jemanden gesucht, der in der Stadt verwurzelt sowie wirtschaftlich und sportlich gut vernetzt ist. Ich will meine beruflichen Kontakte nutzen, um Fortuna weiter zu entwickeln. Bisher habe ich sowohl aus der Politik als auch aus der Wirtschaft viele positive Signale empfangen. Und auch im Verein spüre ich viel Rückendeckung.

Was sind die vorrangigen Ziele?
Die oberste Prämisse ist, gut zu wirtschaften und den Verein finanziell gesund zu halten. Sportlich ist Fortuna in den vergangenen drei Jahren bester Nachwuchs-Handballverein Mecklenburg-Vorpommerns gewesen. Das soll auch in Zukunft so bleiben und möglichst noch effektiver werden. In unsere Frauen- und Männermannschaften wollen wir in erster Linie unsere eigenen Talente integrieren.
Dass wir zuletzt aus Personalmangel die männliche A-Jugend abmelden mussten, war natürlich ein Rückschlag. Allerdings sehen wir dadurch auch, dass die sportliche Ausbildung funktioniert. Denn die Jungs, die in der Folge vorzeitig zu den Männern aufgerückt sind, machen das bisher sehr gut. Außerdem wollen wir den Verein auch überregional noch attraktiver machen.

Wie wird dieses Vorhaben konkret realisiert?
Zum Beispiel werden wir in dieser Saison wieder zwei Spieltage im Jahnsportforum veranstalten. Das erste Handball-Spektakel wird am 12. November stattfinden. Dann spielen die Männer gegen den Stralsunder HV um 18.30 Uhr, die weibliche A-Jugend gegen den Frankfurter HC um 16 Uhr und die männliche C-Jugend gegen die SG Vorpommern um 14 Uhr. Wir haben das ja schon zweimal gemacht. Und die Resonanz war bekanntlich gewaltig – zur Premiere kamen fast 2500 Zuschauer; beim zweite Mal waren es immerhin knapp 2000 Handballfans. Der Ticketverkauf beginnt übrigens am 28. September, also am Mittwoch.