Fortuna-Frauen vor Nervenschlacht

Nordkurier 06.05.2017 von Stefan Thoms, Foto: Heiko Brosin

Für das Team um Spielmacherin Stefanie Wirth geht es am letzten Spieltag um alles.

Neubrandenburg. Ein Spiel, ein Ziel, volle Konzentration – für die Handballerinnen vom SV Fortuna’50 Neubrandenburg wird das Saisonfinale zur Nervenschlacht. Im Vierkampf um den Klassenerhalt in der Ostsee-Spree-Liga haben die Neubrandenburgerinnen als Tabellen-Achte die beste Ausgangsposition. In der letzten Saisonpartie – heute beim direkten Konkurrenten TSV Rudow in Berlin (16 Uhr, Sporthalle der Michael-Ende-Grundschule) – steht das Team um Spielmacherin Stefanie Wirth dennoch enorm unter Druck. 

„Ein Abstieg wäre katastrophal, für Fortuna insgesamt und besonders für den Frauenhandball in Neubrandenburg. Wir haben es in der eigenen Hand und werden alles dafür tun, in der Ostsee-Spree-Liga zu bleiben“, sagt die 26-Jährige, die besonders eng mit dem Verein verbunden ist. Seit zwölf Jahren spielt sie bei Fortuna, engagierte sich als Trainerin, Betreuerin und absolvierte dort ihr Freiwilliges Soziales Jahr. 

Frauenhandball in Neubrandenburg – in den 80er Jahren hieß das Spitzensport in der DDR-Oberliga, nach der Wende mehrere Jahre 2. Bundesliga, die Teams spielten nie unterhalb der Ostsee-Spree-Liga. Ein Absturz in die Fünftklassigkeit wäre der absolute Tiefpunkt für den Handballsport in der Stadt. „Wir werden das verhindern. Neubrandenburg ist ein Leistungsstützpunkt mit sehr erfolgreichem Nachwuchs. Die Talente kommen aber nur zu uns, wenn die Frauen und Männer leistungsorientiert und auf hohem Niveau spielen. Dieser Situation sind sich alle Spielerinnen bewusst“, so die kämpferische Stefanie Wirth. 

Deutlich entspannter können die Fortuna-Männer in ihr vorletztes Saisonspiel gehen. Der Abstieg ist besiegelt, der Druck ist raus, das junge Team von Trainer Ralf Böhme tritt beim Tabellen-Dritten Ludwigsfelder HC zwar als klarer Außenseiter, aber nicht ohne Ambitionen an. Die Neubrandenburger Handballer haben sich in dieser Saison schon häufiger als „Favoritenschreck“ präsentiert und zeigten gerade gegen Spitzenmannschaften wie Cottbus, Stralsund oder Usedom ihre besten Leistungen.